In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg.

Reporterin. Reisen rund um die Welt. Ein Traumjob. Schon der Titel von Gabriele Riedles Buch stellt dieses Bild in Frage: „In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg“. Krieg ist nie Traum. Krieg bedeutet Tod. Und mit dem Tod ihres Kollegen, des Fotografen Tim, setzt der Text ein, den die Autorin „eine Art Abenteuerroman“ nennt. Tim liegt in seinem Blut in Libyen. Die Gedanken der überlebenden Reporterin, weit weg, beginnen zu kreisen. Erinnerungen fließen ein – an Afghanistan, an Papua-Neuguinea, aber auch an das Zimmer des Chefredakteurs mit der Gier nach Schlagzeilen. Gabriele Riedle hat lange als Berichterstatterin aus aller Welt gearbeitet – für „Die Zeit“, für den „Spiegel“, hauptsächlich für die Zeitschrift GEO. Nun hat sie ihre Erfahrungen zu einem literarischen Text verdichtet, hat sie thematisch und rhythmisch strukturiert. Entstanden ist ein Roman über einen Globus aus den Fugen und den journalistischen Blick, der nichts mehr festhalten kann, weil auf dem Erdball die Gleichzeitigkeit von Luxus und Vernichtung herrscht.  
Herbert Heinzelmann

Gabriele Riedle: In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg. Eine Art Abenteuerroman. Die Andere Bibliothek. Berlin, Mrz 2022