Katja Petrowskaja wurde 1970 in Kiew geboren und übersiedelte 1986 aufgrund der Reaktorkatastrophe von Tschornobyl mit ihrer Familie zu Freunden nach Moskau. Sie studierte Literaturwissenschaft und Slawistik in Estland, verbrachte Studienaufenthalte in Stanford und New York und promovierte schließlich an der Universität Moskau. 1999 zog sie nach Berlin und begann dort als Journalistin für russische und deutschsprachige Zeitungen zu berichten, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung und die taz. Für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schrieb sie von 2011 bis 2013 die Kolumne „Die west-östliche Diva“. 2013 erhielt sie für ihren Romanauszug „Vielleicht Esther“ in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis, 2014 folgte ihr Debüt-Roman gleichen Namens. Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine ist Katja Petrowskaja in zahlreichen Talkshows zu Gast und vertritt entschieden die Meinung, dass der Westen eine moralische Pflicht habe, militärisch auf Seiten der Ukraine einzugreifen.
Auszeichnungen u. a.: Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung (2010), Stipendium des Künstlerhauses Ahrenshoop, Ingeborg-Bachmann-Preis (2013), aspekte-Literaturpreis (2014), Ernst-Toller-Preis, Schubart-Literaturpreis (2015).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Vielleicht Esther“, Roman, Suhrkamp, Berlin 2014
– „Das Foto schaute mich an“, Kolumnen, Suhrkamp, Berlin 2022