In den Wirren der Iranischen Revolution wird seine Mutter hingerichtet. Deshalb fliehen der elfjährige Saam und sein kleiner Bruder Nima mit ihrem Vater nach Deutschland. Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln versinkt der Vater in Scham, so dass Saam versucht, die Rolle des Familienoberhaupts auszufüllen. In der Welt der Kleindealer, Messerstecher und Straßengangs erkämpft er sich Respekt. Um seinen Bruder zu beschützen, begeht er sogar ein Verbrechen und muss ins Gefängnis. Behzad Karim Khanis Debüt-Roman „Hund, Wolf, Schakal“, der direkt zum Poetenfest erscheint, ist ein brutaler und zärtlicher, emotionaler und cooler Roman über eine harte Migrantenwelt. „Eine gewagte, fabelhafte, melancholische Geschichte. Aufregender war schon lange kein deutscher Gegenwartsroman“, lobt der Autorenkollege Feridun Zaimoglu. Mit einem Kapitel über die Haft von Saam wurde Karim Khani auch zum diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb nach Klagenfurt eingeladen.
Behzad Karim Khani wurde 1977 in Teheran geboren und floh als Zehnjähriger mit seiner Familie vor dem irakisch-iranischen Krieg ins Ruhrgebiet. Dort studierte er Kunstgeschichte und Medienwissenschaft, ehe er als Drehbuchautor und freier Journalist nach Berlin ging. In Kreuzberg betreibt er außerdem die Lugosi-Bar. (D. K.)
Veröffentlichung (Auswahl):
– „Hund, Wolf, Schakal“, Roman, Hanser Berlin, 2022