Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, lebt in Neu Meteln bei Schwerin. Sie studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Psychologie und arbeitete als Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin in der DDR. Neben Kinderbüchern und Prosatexten verfasste Helga Schubert auch Hörspiele und Drehbücher. Als Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches bereitete sie die ersten freien Wahlen mit vor. Nach zahlreichen Veröffentlichungen und Auszeichnungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie achtzigjährig mit ihrem Text „Vom Aufstehen“ den Ingeborg-Bachmann-Preis 2020 gewann. Vierzig Jahre zuvor war sie schon einmal zum Wettbewerb eingeladen, doch die DDR verweigerte ihr die Ausreise. Ihr Bachmann-Text findet sich als Abschluss in ihrem neuesten Buch „Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten“, das 2021 erschien und für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war.
Auszeichnungen u. a.: Heinrich-Mann-Preis (1986), Hans-Fallada-Preis (1993), Ingeborg-Bachmann-Preis (2020).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Lauter Leben“, Geschichten, Aufbau, Berlin 1975
– „Bimmi und das Hochhausgespenst“, Kinderbuchverlag, Berlin 1980
– „Die Beunruhigung. Filmszenarium“, Henschel, Berlin 1982
– „Das verbotene Zimmer“, Geschichten, Luchterhand, Darmstadt/Neuwied 1982
– „Blickwinkel“, Geschichten, Aufbau, Berlin 1984
– „Bimmi und ihr Nachmittag“, Kinderbuchverlag, Berlin 1984
– „Anna kann Deutsch. Geschichten von Frauen“, Luchterhand, Darmstadt/Neuwied 1985
– „Schöne Reise“, Geschichten, Aufbau, Berlin 1988
– „Judasfrauen. Geschichten nach Akten“, Aufbau, Berlin 1990
– „Bezahlen die Frauen die Wiedervereinigung?“, zus. mit R. Süssmuth, Piper, München 1992
– „Die Perversion Leben“, Lit, Münster 1993
– „Die Andersdenkende“, dtv, München 1994
– „Das gesprungene Herz. Leben im Gegensatz“, dtv, München 1995
– „Die Welt da drinnen. Eine deutsche Nervenklinik und der Wahn vom ‚unwerten Leben‘“, Fischer, Frankfurt a. M. 2003
– „Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten“, dtv, München 2021