Alois Woldan, geboren 1954, war Professor für Ostmitteleuropa-Studien an der Universität Passau sowie Professor für Slawische Literaturen an der Universität Wien. Er übersetzt aus dem Polnischen (Tadeusz Róz˙ewicz) und Ukrainischen (Lina Kostenko). Seit den 1960er Jahren gehört Lina Kostenko zu den wichtigsten Dichterinnen der Ukraine und Ostmitteleuropas. Ein Wendepunkt in ihrem Leben ist die Reaktorkatastrophe von Tschornobyl, die Kostenko in Gedichten, Prosatexten und Drehbüchern verarbeitete. „Die Bandbreite ihrer Leserschaft ist groß, von verliebten Teenagern bis zu ergrauten Liebhabern des lyrischen Worts. Deshalb kommt ihre Dichtung auch dem Gewissen des ukrainischen Volks gleich, das jeden anspricht“ (Alla Paslawska). (A. LS.)
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Zweiter Anlauf. Ukrainische Literatur heute“, Hrsg. zus. mit K. Warter, übers. zus. mit R. Dubasevych, Stutz, Passau 2004
– „Schwarze Gedanken. Zum Werk Tadeusz Róz˙ewicz“, Hrsg. zus. mit B. Hartmann, Stutz, Passau 2007
– „Lemberg“, Hrsg., Wieser, Klagenfurt 2008
– „Die Ukraine auf dem Weg nach Europa. Die Ära Juschtschenko“, Hrsg. zus. mit J. Besters-Dilger, Lang, Frankfurt a. M. 2011
Übersetzungen (Auswahl):
– Ewa Lipska: „Meine Zeit. Mein Leib. Mein Leben“, Gedichte, Residenz, Salzburg 1990
– Tadeusz Róz˙ewicz: „Das unterbrochene Gespräch“, Gedichte, Droschl, Graz 1992
– Juri Andruchowytsch: „Das letzte Territorium“, Essays, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003
– Tadeusz Róz˙ewicz: „Unser älterer Bruder. Eine Text-Collage“, Hrsg., übers. zus. mit B. Hartmann, Harrassowitz, Wiesbaden 2021
– Lina Kostenko: „Ich bin all das, was lieb und wert mir ist“, Gedichte, Wieser, Klagenfurt 2021
– Lina Kostenko: „Und wieder ein Prolog“, Hrsg. zus. mit A. Paslawska, Wieser, Klagenfurt 2022