1971 in Hamburg geboren, studierte Jan Wagner Anglistik, zunächst an der Hamburger Universität, dann ein Jahr lang am Trinity College in Dublin, bevor er 1995 nach Berlin zog, wo er seither lebt. Seine Gedichte, die er seit seinem Debüt „Probebohrung im Himmel“ vorgelegt hat, sind eindrucksvolle Demonstrationen eines Formbewusstseins, das sehr genau den Reichtum, wie auch die Bewusstseinsreize der Gegenwart auszuloten versteht. In seinem Werk verbinden sich spielerische Sprachfreude und Formbeherrschung, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz. Zusammen mit Federico Italiano hat er zuletzt die Bestandsaufnahme „Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas“ (2019) herausgegeben. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Freien Akademie der Künste in Hamburg.
Auszeichnungen u. a.: Mondseer Lyrikpreis, Anna-Seghers-Preis (2004), Ernst-Meister-Preis für Lyrik (2005), Arno-Reinfrank-Literaturpreis (2006), Stipendium Casa Baldi, Olevano, Rom (2007), Stipendium Villa Massimo, Rom, Friedrich-Hölderlin-Preis, Kranichsteiner Literaturpreis (2011), Paul Scheerbart-Preis (2013), Preis der Leipziger Buchmesse (2015), Georg-Büchner-Preis (2017).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Probebohrung im Himmel“, Gedichte, Berlin Verlag, 2001
– „Guerickes Sperling“, Gedichte, Berlin Verlag, 2004
– „Achtzehn Pasteten“, Gedichte, Berlin Verlag, 2007
– „Australien“, Gedichte, Berlin Verlag, 2010
– „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene“, Gedichte, Hanser Berlin, 2012
– „Regentonnenvariationen“, Gedichte, Hanser Berlin, 2014
– „Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen“, Hrsg. zus. mit T. Marquart, Hanser, München 2017
– „Die Live Butterfly Show”, Gedichte, Hanser Berlin, 2018
– „Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas“, Hrsg. zus. mit F. Italiano, Hanser, München 2019
– „Der glückliche Augenblick. Beiläufige Prosa“, Hanser Berlin, 2021
– Federico Italiano: „Sieben Arten von Weiß“, Gedichte, übers. zus. mit R. Schrott, Hanser, München 2022