Jörg Schulte ist Professor für Slawische Literaturen an der Universität Köln. Seine sorgfältig kommentierte Prachtausgabe der Werke Saul Tschernichowskis darf man als Glücksfall bezeichnen. Sie zeigt den Formenreichtum seiner Dichtung ebenso wie sein Ziel, eine europäische und humanistische Nationalliteratur in hebräischer Sprache zu schaffen. Saul Tschernichowski (1875–1943) ist der herausragende Vertreter der „Hebräischen Renaissance“ und einer der größten europäischen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Übersetzungen Homers, Shakespeares, Goethes und anderer trug er wesentlich zur Entwicklung der hebräischen Sprache bei. In seinen eigenen Gedichten schuf er eine einzigartige und vielschichtige Verbindung der hebräischen Tradition mit der klassischen Antike. (A. LS.)
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Eine Poetik der Offenbarung. Isaak Babel, Bruno Schulz, Danilo Kiš“, Harrassowitz, Wiesbaden 2004
– „Jan Kochanowski und die europäische Renaissance. Acht Studien“, Harrassowitz, Wiesbaden 2011
Übersetzung (Auswahl):
– Saul Tschernichowski: „Dein Glanz nahm mir die Worte. Sonette, Idyllen, Gedichte“, Ed. Rugerup, Berlin 2020