Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist einer der umstrittensten Politiker des 21. Jahrhunderts. Der Journalist Can Dündar und der Zeichner Mohamed Anwar spüren in „Erdoğan“ – nominiert für den Max und Moritz-Preis 2022 – seinen Wurzeln nach, dokumentieren die Taktiken, mit denen er als autokratischer Führer einer islamischen Regierungspartei in liberalen Kreisen Unterstützung fand, und erklären den Weg der Türkei von einem säkularen Land hin zu einem autoritär islamistischen Staat.
Anwar und Dündar erzählen in ihrer Graphic Novel auch von Erdoğans Kindheit – geprägt von Gewalt und Verboten und dem tiefen Wunsch nach Anerkennung. Trotz der eigenen Geschichte – wegen Enthüllungen über den türkischen Geheimdienst zu 27 Jahren Haft verurteilt und als politischer Flüchtling aus dem eigenen Land vertrieben – gelingt es Can Dündar objektiv zu bleiben. Im Gespräch mit dem Präsidenten des Filmfestivals Türkei Deutschland Adil Kaya sprechen Mohamed Anwar und Can Dündar über ihren Comic und die aktuelle Lage in der Türkei.
Can Dündar, Anwar: Erdoğan. Übersetzung: Sabine Adatepe. Correctiv/ÖZGÜRÜZ Press. Essen, 2021
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